Federvieh

 Als kleiner Junge war ich mit Eimer und Schaufel im Dorf unterwegs, um tote Vögelchen einzusammeln, die so traurig auf dem Boden lagen, um sie anschließend in unserem Garten zu beerdigen. Schließlich gehört sich ein vernünftiges Begräbnis, so hatte ich das von klein auf gelernt.

Aber irgendwann meinten meine Eltern, dass nun der Garten voll sei und das ich damit aufhören solle, dass fand ich doof. Toll fand ich die Federn der Vögel, die so unfassbar weich waren und so unterschiedliche Farben und Formen hatten. So klaubte ich jede Feder auf die ich finden konnte und freute mich über jede Neue in meiner Sammlung. Irgendwann entdeckte ich die Vogelbestimmungsbücher meines Vaters, in denen ich mir die schönen Bilder aber auch die Namen anguckte.
Dies waren meine ersten Berührungspunkte mit der Vogelwelt, die aber längst nicht die Letzten bleiben sollten. Es zog mich immer schon zu den Tieren und da lag es nah, dass ich meine gesamte Kindheit mehr oder weniger auf einem benachbarten Bauernhof verbrachte. Da gab es neben Schafen, Schweinen auch Gänse, Enten und Hühner.

 Dort wartete immer irgendein Abenteuer oder auch Aufgaben für uns Kinder. Die bunte Hühnerschar war ständig damit beschäftigt Eier zu verstecken und so kamen vermisste Hühner oftmals nach einiger Zeit mit einer bunten Kükentraube hinter sich aus dem Gebüsch gekrochen. Doch eines Tages fand ich ausgerechnet mitten im Winter, im Dezember 2004 hinter einem alten Brett eine kleine brütende Zwerghenne. Weil ich Angst hatte, dass der Bauer die Henne vom Gelege nehmen würde, blieb dies für einige Wochen mein kleines Geheimnis. Jeden Tag brachte ich der Kleinen frisches Wasser und Futter an ihr Nest. Und die Natur tat ihr übriges... denn schließlich schlüpften sieben bunte Küken unter der zähen, tapferen Henne.



Dies sollten meine ersten eigenen Hühner werden, die mir der Bauer kurzerhand schenkte und die mich schließlich gänzlich mit dem Hühnervirus infizierten.

Heute..

...habe ich immer noch eine kleine buntgemischte Hühnerschar, die mir nach wie vor täglich so viel Freude bereitet und mich regelmäßig aus der Hektik des Alltags holt...





 

Tauben

Der Ursprung der Tauben findet sich in einer verletzten Brieftaube die ich 2010 aufnahm und wieder gesund pflegte, geschlagene 12 Wochen war das arme Tier herumgeirrt und das mit einer Fraktur im Flügel. Ich erinnere mich noch an die Worte des Züchters am Telefon: "Ne, die können Sie gleich tot machen"...Von wegen!!!  Sie wurde wieder topfit und war sogar trotz schiefen Flügel wieder in der Lage zu fliegen. Ein Ereignis was mich noch heute sprachlos macht, denn der Instinkt und Wille dieses Tieres war einfach nicht zu brechen.



 Doch dort wo eine Taube ist, sind schnell mehr und neben den Nachkommen besagter Brieftaube, leben hier heute neben einer Stadttaube auch ein paar "Schlachttauben" die ich vor dem Suppentopf bewahrt habe.






Kommentare

  1. Eine wirklich wunderschöne Geschichte, und Deine Einstellung zu Tieren, zum Leben, zur Verantwortung finde ich ganz großartig. Ich wünsche Dir dass Du Deinen Hinterhof bald findest - Du hättest es verdient!
    Alles Liebe
    Heidi

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    1. Vielen lieben Dank , Heidi:) Ich werde natürlich dran bleiben, keine Frage. Zum Glück teilt meine Freundin diesen Traum mit mir und so hoffen wir, dass er eines Tages wahr werden wird. Liebe Grüße Paultschi

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